Hach, welch wunderbarer Sonnenstrahl scheint da aus Lyon rüber. IRINI MONS lassen in diesem Licht beeindruckende Klanglandschaften entstehen: treibend und basslastig wie SHELLAC oder the DEAD, angedeutete Hymnen, Stonerrock und auch (mehrstimmig) stimmiger Gesang. Die französischen Texte wirken gesungen auch einfach schön für mich. Vielleicht ein großer Vorteil, wenn man die Sprache leider so gar nicht versteht. Manchmal ist es ja auch ganz schön, wenn man nicht alles weiß und noch Leerstellen bleiben, die die eigene Fantasie füllen darf.
Und wirkte die Vorgängerband DECIBELLES für mich in allen Belangen immer etwas zu dünn, so trifft hier das Gegenteil ins Schwarze. Und das ohne je in den Verdacht zu geraten, hier die Songs überfrachten zu wollen. Im Zweifel sind sie immer zur Minimierung bereit, um den Raum zu schaffen, eine Idee einmal glänzen zu lassen. Dabei sind die sechs Songs ein abwechslungsreicher Ritt durch die Welt anspruchsvoller Rockmusik oder auch des Art Rocks. Die kann ich mir immer wieder anhören und entdecke stets Neues für mein Belohnungssystem. Dabei sind sie in Sachen Verspieltheit wie ein auf Harmonie bedachtes Geschwisterkind von LE SINGE BLANC. Schade, dass ihre Tour mit SHELLAC vor Pfingsten so ungünstig liegt. Gibt es als gut recyclingfähigen Tonträger der Zukunft und für die Generation Boomer-cringe als Vinyl.
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