24 Stunden-Schwimmen beim SV Bayer 08 Uerdingen
Sagen wir mal so: Vor ein paar Wochen war ich optimistischer, was das Erreichen des Ziels anging. Mein Knie lässt momentan immer noch nicht mehr als 5 km Laufen, und die vorzugsweise auf dem Laufband, zu. Das Wetter lässt mich mehr Indoorradfahren als zeitgemäß nötig wäre. Also ist eher so Stagnation angesagt. Jetzt motiviere ich mich damit, dass das Training ja das Schönste am Sport ist. Immerhin lag letztes Wochenende das 24-Stunden-Schwimmen bei meinem Heimatverein SV Bayer 08 Uerdingen an. Und da Schwimmen tatsächlich für mich oft die größte Herausforderung ist, die ich genau darum im Training auch vernachlässige, kam dieses Event genau richtig. Lange am Stück schwimmen dauert bei einem langsamen Schwimmer wie mir natürlich noch länger. Vorweg sei gesagt, dass ich mir mit dem Besten unseres Teams, Holger Gurny, lang einen erbitterten Kampf um die Pole Position lieferte, den er am Ende knapp für sich entschied. Er schaffte 36450 und ich 8700 Meter. Nun gut, gefühlt war es knapper als es die nackten Zahlen sagen. Möglicherweise waren Sven Nolte (10000), Michael Goldbach (10100), unser großartiger Organisator Michael Schumacher (11650), Roman Codruc (12800), Bernd Fränzgen (13000), Olli Winterott (16100) und Elmar Leon (26850) noch etwas näher dran. Aber wen interessieren nackte Zahlen? Unsere fantastische Trainerin Christiane Clauß (7875) reibt sich vermutlich dieser Zahlen wegen die Augen und fragt sich, ob das die gleichen Schwimmer sind, die während einer Stunde Training ständig jammern und zaudern.
Dass wir großzügig auf den Gesamtsieg verzichteten, weil wir anstatt die 10 besten Starter eben jeden, der Lust hatte, für uns schwimmen ließen, spricht natürlich für uns. 204 Kilometer haben wir so mit 17 männlichen und weiblichen Athleten geschafft. Ich bin auf jeden Fall immer wieder begeistert von unseren Triathleten, die den Charme dieser Sportart vertreten, wie es sein soll. Neben absoluten Meistern dürfen halt auch Bademeister wie ich mit an den Start. Findet sich so in kaum einer anderen Sportart. Jeder sucht für sich seine Herausforderung, die er für das Team bringt. In meinem Fall hieß das, dass ich nach einem Horrortag mit Krämpfen in den Beinen schon nach vier Bahnen am zweiten Tag zum ersten Mal im Leben über 5000 Meter am Stück geschwommen bin. Da sinken die Sorgen vor den 3800 Metern im Kanal in Roth doch gewaltig. Für jemanden wie mich, der sich schon immer nach 100 Metern fragt, wie er das Schwimmen überleben soll, ist das ein Fortschritt. Also einfach weiter trainieren, es sind ja noch über drei Monate Zeit.
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