Keine Triggerwarnung: OX #169

Guns‘n‘Roses

Was machen Guns‘n‘Roses auf dem Cover?

Was machen Guns‘n‘Roses auf dem Cover des neuen Ox, fragte Micha Will ziemlich treffend. Im Spotify-Check stelle ich fest, dass das wohl so Alternative-Scandinavian-Rock-Nummer ist. Nun ja, nicht meins. Das Interview arbeitet für mich heraus, dass sie ein Herz für nordische Mythologie und schräge, einfache Leute haben. Für das Schwerpunktthema wurde der Akzent dann aber teilweise auf Norwegen gelenkt, was ich als Knausgard-Leser durchaus mag. Mit Happy Tom sprach Joachim über seine Doku „UXA-Thomas Seltzer‘s America“, der als Einwanderer in Norwegen zurück in den Rust Belt kehrte, um den Niedergang dort zu dokumentieren. Gerade in Bezug auf den derzeitigen Öl-Reichtum in Norwegen sehr interessant. Werde mir die Doku bestimmt ansehen.

Auch sehr gelungen ist das große DEVO-Interview mit Gerald Vincent „Jerry“ Casale. Schande über mein Haupt: Ich hatte mich bisher wenig mit DEVO beschäftigt, außer ein paar Songs gut zu finden. Kommt auch auf die große Liste der Dinge, die ich mal machen werde, wenn ich in Rente bin. Das muss eine dieser Sternstunden sein, wenn man solche Interviews machen kann.

Beim DEAD BOB Interview, geht mir das Nerdtum aber zu weit. Zwar mag ich NOMEANSNO, aber das Interview mit John Wright und das ganze Rumgeschmeiße von Namen, wer wann und wo mitgespielt hat oder sonstwo gefurzt hat, interessiert mich nicht die Bohne. Bei NIKEL PALLAT lese ich gerne rein, aber der persönliche Erkenntnisgewinn ist eher, dass es am Ende doch nur um das Geschäft geht.

Bei DER BÖSE BUB EUGEN und den IDIOTS ist es mir dann erst mal gut mit den ganzen von früher Erzählungen: verschiebe ich auf die Zeit nach dem Tod.

STOMPER 98 sind ja musikalisch kein Fall für mich, sind mir aber im Interview deutlich sympathischer. Und angesichts des schweren Unfalls vom Sänger gibt es den ‚Gute Besserung‘-Wunsch auch von hier. Das VAGEENAS-interview überzeugt nicht nur, weil Babette eben Babette ist, sondern weil die Interviewführung auch einmalig nah dran an ihr ist. Da spürt man, dass es eben kein E-Mail-Interview ist. Solider Standard ist das RICHIES-Interview mit Spatzele, die einfach gefeiert und erwähnt gehört. Nervig ist diese Vinyl-Huberei, zum tausendsten Mal lesen, wie toll das Gefühl ist, sich diesem Medium hinzugeben. Sorry, CD ist das bessere Format. Richtig schlimm und hart an der Kotzgrenze sind Punk-Kreuzfahrten: Neben dem Umweltaspekt ist sicher auch der soziale Aspekt, mit Festivalbesuchern auf einem Schiff eingesperrt zu sein, zu berücksichtigen. Die böse Seite des Punks: Hier das CLOSE-UP Baten Festival. Aus der Interview-zum-Promoflyer-Ecke sticht das CYANIDE PILLS-Interview als sehr unterhaltsam raus.

Bleibt unterm Strich das Standard-Fazit: Für jeden Jeck was dabei, selbst für mich. Das Abo gibt es hier.

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