Die musikalische Serviceleistung aus Solingen widmet sich in dieser Ausgabe schwerpunktmäßig der Band HAMMERHEAD. Das versprach von Anfang an Unterhaltungswert, wissen Personen mit längerer Verweildauer in der Szene doch vom etwas “angespannten” Verhältnis zwischen Band und Herausgeber. Doch das ist alles Schnee von gestern. Schon vor Beginn des Interviews auf Seite 30 springen mir Hammerhead via Anzeigen mehrmals großflächig entgegen, als würde man mir nochmal nachdringlich mitteilen wollen, dass es gleich um die geht.
Aber ich lese das Heft gerne sorgfältig und die kleinen Kolumnen am Anfang haben es mir oft angetan, wird darin dort das aktuelle Zeitgeschen adäquat kommentiert. Joachim vermutet AfD-Wählerschaft basierend auf Statistik sogar in der Punkrock-Szene und unter seiner eigenen Leserschaft. Ernüchternd, aber da geh ich glatt mit ihm, zumal ich seit Jahrzehnten weiß, wie die ein oder andere Szene-Person (gesellschafts)politisch wirklich tickt, auch im Kontext von Bands.
Die uralte Frage, ob Punk nun tot sei, beantwortet er mit Nein und zu meiner eigenen Überraschung stimme ich seiner Argumentation zu.
Ja, nun zu HAMMERHEAD. Zum Glück ist es kein Interview zu Studioaufenthalten und Prozessen des Songwritings. Vielmehr ein Austausch von Anekdoten, Ansichten und Korrektur von Mythen. Anscheinend haben die Bandmitglieder doch keine 100 Nazis ins Koma geprügelt. Klartext wird erwartbar gesprochen und Scheiße beim Namen genannt. Also nicht nur der Sänger, sondern Bands oder Entwicklungen der Szene oder Gesellschaft. Sehr schön sind ebenfalls die Stories der Wegbegleiter der Band.
Ich stimme wohl in allen wichtigen Fragen und Aussagen zu.
Mit dem ALKALINE TRIO – Interview folgt ein paar Seiten später das exakte Gegenteil eines interessanten Gesprächs.
Weitere lesenwerte Inhalte finden sich dennoch in den Artikeln zur JARA – Obdachlosenhilfe in Berlin, BE YOUR OWN PET, SCHLEIM-KEIM und TORPEDO MOSKAU. Dazu natürlich wie gewohnt massig Album – Reviews, die mich vor den gruseligsten Veröffentlichungen der näheren Zukunft warnen.
Schönen Tach noch.
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