Gedankenprotokoll eines Kampfradlers: Kloppo beerdigt den Fußball

Mittels KI-generiertes tolles Bild, das einer Trainerikone ähnlich sieht.

Auch das noch: Nach Klimaklebern, Gendergaga, Rezension, Grünen und E-Autos aus China folgt der tiefste aller Tiefschläge.

Deutschland empört sich! Nein, nicht nur Deutschland hat einen tiefen Schlag erlitten: Die Welt taumelt endgültig am Abgrund.

Der integerste aller Fußballer, quasi der Superultra unter den Fans, die das verdorbene Spiel mit Dauergesängen und Choreos bisher retteten, heuert bei Red Bull an.

Dort wird er die verdorbenen Vereine RB Salzburg und RB Leipzig sowie noch drei andere Retortenclubs an die Weltspitze bringen. Damit wird er den Monsterkonzern Redbull, der einen Jahresumsatz von 10,6 Milliarden Euro hat, dabei unterstützen, all die Tradition und ehrlichen Fußball mit Füßen zu treten.

Einen solch ungeheuerlichen Frevel hat vorher vielleicht Erwin Weiss begangen (Wenn ein Schalker Junge weint  UND BVB-Song), den man heutzutage zu Recht deswegen vergessen hat. Aber dass ausgerechnet Kloppo das tut? Was ist jetzt noch das 11 Freunde-Abo wert?

Damit tritt dieser Mann all die Werte, für die dieser Sport doch steht. Aber hatte sich das nicht angedeutet als dereinst Kevin Großkreutz (ehemals Borussia Dortmund GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien) zu ihm sagte: “Was du tun musst, tue es bald!”

Damals verließ er den Signal Iduna Park in Richtung Anfield Road. Das verzieh man ihm noch, denn ihren größten Erfolg, das Erreichen des Supercup-Finales 2011, hatte man in Dortmund niemals vergessen, denn sie sind nicht nur alle Bergleute dort sondern auch treue Seelen.

Zur Erinnerung: Eigentlich steht kein Verein in Deutschland für mehr Tradition und ehrliches Malochertum wie der Verein am Rande Westfalens. Und wenn das ein Mensch je verkörperte, dann doch der Nivea Men Markenbotschafter Jürgen Klopp.

Und stolz blickten wir alle auf den Jürgen, der mit deutschen Tugenden dem Fußball in England wieder die Würde zurückgab. Mit seiner aus Hafenarbeitern rekrutierten Truppe gewann er alles, was es zu gewinnen gab. Und das in einer Stadt, die noch nicht einmal so viele Einwohner wie Duisburg hat. Am Ende erspielte und erkämpfte sein Verein 683 Millionen Jahresumsatz in 2022/23 (Quelle Statista). Gerade einmal 20 bis 22 Millionen davon bekam er laut Sky-Informationen. Wer die Mietpreise in den Metropolen kennt, weiß, dass die durch Idealismus alleine nicht zu finanzieren sind. Und der spielt in der Premier League (7 Milliarden Euro Jahresumsatz) natürlich die größte Rolle.

Dass er nebenher noch arbeiten musste, um dringend notwendige zahnmedizinische Behandlungen vorzunehmen oder verlorene Extremitäten (Haare) zu ersetzen, ist trauriger Teil der Wahrheit. Die Beiersdorf AG und Deutsche Vermögensberatung AG halfen in der größten Not. Aber jede alleinerziehende Mutter kennt das: So eine Doppelbelastung hält auf Dauer kaum einer aus. So musste er auf Anraten seiner Freunde (Campino) die Reißleine ziehen und verließ hochemotional den heiligsten aller Fußballvereine.

Und jetzt müssen all die Fans, die an das Gute im Fußball glaubten, Ihre Hoffnungen für immer begraben. Die gute alte Zeit mit Coca Cola Sportsponsoring ist endgültig vorbei. Die vitaminreiche Limo aus Atlanta wird auf kurz oder lang auf die Relegationsplätze und Regionalligen verdrängt werden, wo die Traditionalisten ihre traurigen Lieder von früher singen. Gesponsert werden sie dort dann von Evonik, Bayer, der Telekom, Reuter, Emirates, Wiesenhof, Mercedes, Volkswagen und vielen anderen sympathischen kleinen Mittelständlern.

 

4 Kommentare

  1. Ich verstehe das gejammer darüber nicht. Im Profifußball geht es um’s Geld verdienen, hat Kloppo jemals was anderes gesagt?
    Bin aber auch nur Fußballfan und schaue mir lieber die Kreisliga als Bundesliga an. Das ist wie bei der Musik, mich haben immer die Konzerte für 5Mark mehr interessiert als die für 50.

    Aber auch diese Idealisierung ener Person, kommt für mich als jemand der durch Punk sozialisiert wurde, seltsam vor.

    War der Tod von Helden nicht die Kernthese der Idee des Punks? Oder hat sich das auch gewandelt und man muss sich wieder Ideale suchen? Würde zu dieser alles moralisierenden Zeit passen. Das jeder muss immer “das Gute” vertreten, oder wie man es heute nennt der Wokeismus, ist doch das gegenteil von dem woher wir einst kamen.

    Ich kenne viele Leute die gerne Rebull/Wodka tranken und weiß sogar von einer Person die Anfang der 90er extra nach Österreich fuhr, weil es kein Redbull in deutschland gab.

    und politisch habe ich noch nie daran geglaubt das Kritik an Kommerzialisierung den Kern wirklich trifft (ich erinnere mich noch an die Angriffe auf Slime in den 80ern). Im gegenteil, Änderungen werden Schwache zuerst treffen. Nur wenn die Schwachen stark werden, kann sich was ändern. Aber nicht durch die Reichen ein paar Schwache zu Helden gemacht machen.

  2. Guter Beitrag,
    sollten sich einige aus meinem “St.Pauli” Umfeld zu Gemüte führen, die immer noch glauben, das ihr Verein sooooo unkommerziell und links ist…..

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