Abgebrochene Konzertbesuche Teil 197
Also vorab: Westzeit macht seit Jahrzehnten geile Konzerte ohne großes Brimbamborium. Das heißt, kein Vorverkauf, der einen schon Monate vorher festklebt, dafür Abendkasse mit fairen Preisen. Verschiedene Orte auf der falschen Seite von Menschen, die die andere Rheinseite selten sehen.
Heute war es der Proberaum im Alten Mädchengymnasium. Schon lange nicht mehr hier gewesen. Alles wie immer, denke ich mir und schwuppsdiwupps erwarte ich, dass Bernie Blitz oder Guido Ramone ums Eck kommen. Die Überlebenden sind auf jeden Fall fast alle da. Gestern, so wird kolportiert, soll es im AK 47 super gewesen sein. Aber gestern schied wegen Freitagserschöpfung und Innenraum-Qualmerei ja aus.
Schnell reingehuscht und mitbekommen, dass die Mean Ellees gut ankommen. Rappelvoll ist die Bude. Leider riecht man es schon leicht. Nicht nur im Vorraum, sondern auch im Innenraum wird gequarzt. Hält sich aber noch in Grenzen. Die Luft wird trotzdem eng. Hoffentlich verbietet Merz das Kiffen bald wieder, denke ich mir, als ich den Laden zum Atmen verlasse.
Draußen gibt es Lifehacks von Uwe Umbruch zum Thema Haartransplantation. Schöne Idee für die Zukunft, denke ich mir. Einfach mal Beratungen und Gesundheitstipps in den Konzertabend einbringen. Ein Workshop zum Thema ‚Haartransplantation vermeiden: Kappe, Mütze, Nassrasierer und Co.‘. An diesem Abend könnte ich ‚Leben mit Arschlöchern- wie Raucher in geschlossenen Räumen ertragen?‘ gebrauchen. Viele andere würden aber vermutlich ‚Warum COPD und Lungenkrebs nicht vom Rauchen kommen‘ oder ‚Schaufensterkrankheit. Warum nicht gleich auf dem Konzert stehen bleiben?‘ wählen.
Drinnen gibt es den leckersten und liebevoll gemixten Caipi, den ich seit langem getrunken habe. Das tröstet und ich freue mich auf den Kommando Marlies-Auftritt. Eric habe ich sogar einen Verriss versprochen. Kann ich leider nicht halten, denn dafür reicht es zeitlich nicht. Uwe hat extra seine Tochter mitgebracht, damit der Altersschnitt vielleicht doch noch unter 50 gedrückt werden kann. Mitsingen will sie aber nicht. Schon nach 15 Minuten reicht die Luft zum Atmen nicht mehr und Mari und ich ziehen den geordneten Rückzug vor. Macht ja keinen Sinn. Die Schadstoffbelastung steigt ja exponentiell mit dem Alkoholkonsum. Warum wird nur auf den Zigarettenschachteln damit geworben, dass man davon stirbt? Alles leere Versprechungen!
Heute hätte draufstehen können, dass Rauchen verhindert, dass Swen Bock die 24/7 Fucked Ups sieht.
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