Ox #169

Schwierig! Press Club auf dem Cover. Die sind ja der Beweis, dass auch australische Musik ziemlich langweilig sein kann. Im Interview gibt es die Information, dass die Band mit einem Sattelschlepper unterwegs war, um in Australien an Orten zu spielen, wo es normalerweise nicht üblich ist. Tja, ist wohl nicht warm genug da unten in Down Under. Aber immerhin keine Kreuzfahrt! Sonst die Infos über die Entstehung der Songs. Spannend? Nö, nicht die Bohne. Man muss schon extremer Nerd sein, um diese Informationen aufzusaugen. Bei mir ist der Boden in dieser Hinsicht sehr gesättigt.

Aber ich beschränke mich lieber auf mein Kondensat. Zwei Bands, die so ähnlich auch im letzten Plastic Bomb standen kommen zuerst: Acht Eimer Hühnerherzen sind wie immer lustig im Interview. Ja, da stimmt der Unterhaltungsfaktor. Das Kodder-Interview war im Plastic Bomb etwas intensiver.

Mit Interesse lese ich vor allem das Interview mit S.Y.P.H.-Uwe. Die Typen, die wenig mit Punk zu tun haben, sind tatsächlich die interessantesten. Das gilt natürlich auch für Chefdenker. Claus gibt keine Antworten von der Stange. Gut vorbereitet sind auch die Interviews von Daniel Schubert. Diesmal mit Prophandhi. Ist klar, dass die kontrovers rüberkommen. Der Gedanke einer Zwangsläufigkeit in der Menschheitsgeschichte, ist interessant, aber so ein Determinismus hat auch etwas ziemlich Fremdes. Ihre Israel-Palästina-Haltung ist differenzierter als wie gedacht, aber in Bezug auf Hamas auch verschwurbelt. Aber ich denke mir, dass das alles besser als langweilig zu lesendes ist: wenigstens kriegt der Geist was zum Brüten. Total interessant sind die Einschätzungen von Vic Bondi zu den Tech-Giganten. Gerade diese Palantir-Software von Peter Thiel hat erschreckende Möglichkeiten. Und dass man derzeit ernsthaft darüber nachdenkt, die in Deutschland einzusetzen, ist gruselig. Dazu passt auch hervorragend der Artikel zum Begriff des Libertarismus, seiner Entstehungsgeschichte und Verwendungsweisen. Der ist sicher harte Kost für Menschen, die eher mit dem Lebertarismus verbandelt sind. Sorry, der musste sein, weil er mir gerade einfiel.

Die Begeisterung für die Dead Pioneers will so recht nicht bei mir zünden, wenn die Songs auch auf gewisse Art intensiv sind. Ich glaube, dass das eher so eine Band ist, die man gut finden will. So geht es mir persönlich aber mit 80% der Alternative Tentacles-Veröffentlichungen, leider auch mit Redshift, der Band vom oben erwähnten Vic Bondi.

 

Subscribe to our newsletter!

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*