Verdammt gelungenes Wortspiel beim Bandnamen. Adam, zugleich biblischer Urvater des Menschengeschlechts und erster Sünder, und den archaischen Zustand der Angst in einem Atemzug. Dazu das Logo, auf dem die Angst gespiegelt auf dem Kopf steht, so dass das ‘t’ wie ein umgedrehtes Kreuz das Bindeglied zwischen biblischen Motiv und negativem Empfinden steht. Das lässt reichlich Raum für Interpretationen und Erwartungen.
Und diese Erwartungen werden erfüllt. Hier werden kleine Geschichten erzählt. Das subjektiv empfundene Unbehagen zwischen gelebten und gewolltem Leben wird thematisiert, im Kleinem wie im Großen. Sehr sympathisch, denn Adam Angst können mit Sprache umgehen, sind präzise Beobachter und dabei treffend böse.
In diesem Zusammenhang sind die seichten Töne des musikalischen Gewands durchaus angebracht. Musikalisch spielen sie mit dem Business-Punkrock der Marke Donots. Dieser seichte Teppich unterstützt die stetig präsente Ambivalenz, die als Konzept so wunderbar funktioniert. Auf der einen Seite Mainstreamtauglichkeit sowie direkte Ansprache der ausgebrannten Generation Praktikum und dann höre ich in den Zwischentönen immer wieder einen ätzenden Unterton angesichts der enttäuschten Erwartungen ans Leben, die von Adam Angst gespiegelt werden.
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