Vorglühen für das Rebellion: GUITAR GANGSTERS in der Feakshow in Essen

Foto von Mari

Okay, okay… jetzt weiß ich, dass es ein Fehler war, noch nie in der FREAKSHOW in Essen Steele gewesen zu sein. Anlass ist der gefühlt hundertste Auftritt der GUITAR GANGSTERS, den es dort zu bestaunen gab. Das ist besonders bemerkenswert, weil die Meister des langweiligen Punkrocks (keinesfalls abwertend gemeinte Genrebezeichnung nach Frau Pompadour) mich a) niemals live enttäuscht haben und ich b) trotzdem nicht mehr als einen Tonträger von ihnen besitze. Und trotzdem stimme ich in Vascos Rede vom stets zufriedenen Kunden ein. Also auf in die S1 in Richtung meiner Kindheit, die ich im benachbarten Kray verbracht hatte. Kurz steigen in der S1 ein paar fröhliche Arminia Bielefeld-Fans zu, die uns eine Mitfahrt nach Bielefeld anbieten. Marion und ich lehnen noch fröhlicher ab.

Die FREAKSHOW hat natürlich jeder Leser dieses Blogs schon besucht, weshalb ich hier nur sagen kann, ich bin überwältigt davon, wie liebevoll dieser Keller gestaltet wurde. Kein Wunder, dass alle Welt davon schwärmt und sich die GUITAR GANGSTERS so gerne dorthin buchen ließen. Der Keller ist gut gefüllt und die Londoner sind nicht schlecht, nämlich gar nicht gealtert. Sie spielen all ihre kleinen Hits, die ich so oft gehört zu haben meine. Vertrautes Schunkeln, verhaltenes Mitsingen und überall alkoholseliges Lächeln. Das extrem angenehme Publikum ist angetan und vom ersten bis letzten Takt bleibt die Stimmung oben. Auch die Band hat sichtlich Spaß an ihrem deutschen Publikum. Und ich kriege unerwartet sentimentale Anwandlungen wegen des anstehenden Rebellion Festivals, das auf einmal gar nicht mehr so eine schlechte Idee zu sein scheint. Wie herrlich entspannt es ist, wenn das Publikum nicht jung ist. Alte Punks sind eben doch die besseren: Oberkörper sind schon aus ästhetischen Gründen stets gut verhüllt und man muss keine Räume schaffen, wo sich niemand verletzt. Das ist per Definition schon ein Safe Space. Hach, herrlich, einfach das Maul halten und einen Drink in der Hand. So schön ist es auf dem Gnadenhof des Punks jenseits aller kulturellen und politischen Auseinandersetzungen.

 

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