Skandal in Essen bleibt aus: Öarks supportet die Verstörten Becker

Was war das für ein Bohei im Vorfeld? Die Gerüchteküche brodelte ob der sogenannten Hochverlegung ins Don‘t Panic gewaltig. Anonyme E-Mails wurden geschrieben, Drohungen ausgesprochen und die Telefonleitungen liefen heiß. 

Im Einzelnen darauf einzugehen, ist müßig und wird in das Kuriositätenkabinett einer Szene, die sonst keine Probleme hat, eingehen. Nachzuhören ist das hier im Bockcast.

Es wird einer dieser typischen spätsommerlichen Abende im Panic. Ruhige Biertrinkeratmosphäre vorm Laden. Einmal gemischte Tüte mit Gammelfleisch. Ein entspanntes „Hallo“ hier und da. Man kennt sich und ist gut gelaunt.

Es reicht für eine kurze herzliche, persönliche Begegnung mit Antje, der Sängerin und Protagonistin des „Skandals“. Sie wirkt aufgeregt, wie ein Backfisch. Ein Eindruck, der sich zu Beginn des ihres Konzerts noch fortsetzt, sich aber des höflichen Applauses und der wohlwollenden Stimmung schnell legt. An meinem Urteil zur Musik ändert sich erst einmal nichts, denke aber, dass sich eine komplette Band vermutlich besser machen würde, da dies einfach mehr Dynamik auf der Bühne bedeutet.

Die Verstörten Becker haben dann ihr erwartetes Heimspiel. Sie starten altengerecht mit einem Cover von Howie ‚Ti amo‘, eine Single, die ich meiner Mama mal zu Weihnachten geschenkt habe und bei Wertheim in Steele vomTaschengeld gekauft hatte. Ja, wenn einem dann nicht spätestens ganz warm ums Herz wird. So werden Zärtlichkeiten ausgetauscht. Textsicher werden alte Hits wie ‚Dieser Mann trinkt viel Alkohol‘ direkt vom Publikum mitgesungen, aber auch neue Songs wie ‚Diese Frau trinkt viel Aperol‘ sitzen erstaunlich sicher beim Publikum. Ja, das macht Freude, auch weil Fisch sein altes El Fisch Outfit immer noch passt. Das sieht einfach gut aus! 

Dazu Spielfreude und jede Menge komplexe Texte mit tiefsinnigen Botschaften. Ja, das Leben ist kein langer und ruhiger Fluss. Zwischendurch wird Fisch Opfer seiner eigenen früheren Bühnensprüche (‚Ich will eure Hände nicht sehen!‘), denn die Mitklatschpassagen laufen alle leer. Babette springt mit auf die Bühne und gibt es Duett mit Fisch. Das ist alles so schön romantisch.

Am Ende sind alle glücklich, obwohl es keinen einzigen freien Oberkörper zu sehen und auch keinen Blutpogo zu bestaunen gab.

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