Tag 2 meiner indirekten Challenge-Vorbereitung verlief im Sinne der der Informationssammlung. Wenn Lehrer nun mal Zeit hat, beschäftigt er sich auch gerne mit den Dingen. Das lenkt die Gedanken ja auch auf Künftiges anstatt dem Vergangenem hinterher zu trauern.
Bin nun optimal aufgestellt, wenn es um Iseleucin, Valin, Methionin, Leuthin, Tryptophan, Lysin, Phenylalin, Theonien und den anderen Kollegen geht, die für Eiweiß, Blutkörperchenbildung, Blutzucker, Knochenaufbau etc. zuständig sind. Damit sollte dem gezielten Muskelaufbau, der zügigen Regeneration und der Immunabwehr neue Kraft gegeben werden. Das Frühstück steht auf jeden Fall. Ein Wunder, dass ich in meinem Sportlerdasein so weit gekommen bin, ohne diese gezielten Ernährungsimpulse.
Für Ideen auf dem Tisch ist also gesorgt, alles was bisher unter Alibi lief, wird Standard und die Waage lässt die Belohnungssysteme im Gehirn klingeln.
Allerdings tut sich noch nichts in punkto Wunderheilung des Knies: Sieht wohl aus, als müsste da der Wunderorthopäde meines Vertrauens wieder ran: Also geschwind einen Temin in Rheinberg gemacht und Bewegungstherapie gemacht: Aquajogging und gleich Radtraining in meiner Lieblingsmuckibude.
Aquajogging lädt ja direkt zum Entschuldigen ein. Es steht entweder für alt und/oder Hausfrau sein oder für irgendwie merkwürdig veranlagt (letzteres sagt man ja auch Veganern nach). Mit Ring um die Wampe sehe ich auf jeden Fall so alt aus wie ich es bin. Gleich fühle ich mich genötigt zu erklären, dass ich verletzt bin. Die Wasserballmami, die auf der Bahn neben mir immer ihre Bahnen zieht, beruhigt mich aber: Sie wisse ja, dass ich echten Sport mache… und natürlich, dass ich schon so alt sei, wie ich aussehe.
Während ich da hin und her schleiche, male ich mir aus, wie ich mich genau an diesen erniedrigenden Moment erinnern werde, wenn ich ab Kilometer 30 auf der Laufstrecke in den Überholmodus kommen werde. Anders geht es nicht.
Und nun ab auf’s Rad. Wie gut, dass es Hörbücher gibt.
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